April 2019 • Die KEP-Lounge rockt die Bühne

Ehrengast: Benjamin Chatton
Geschäftsführer Hannover Concerts GmbH & Co. KG

HAZ vom 6. April 2019

Langenhagen

Just in time – diese Forderung erfüllen Logistiker im Auftrag ihrer Kunden täglich. Dabei richten sie den Fokus zumeist auf die Straße und Schiene, das Schiff oder Flugzeug, wenn sie entweder Privatpersonen oder Firmen die bestellte Ware zustellen. Just in time – das gilt aber auch in anderen Branchen, und darüber sprach Benjamin Chatton, seit Juni 2018 als Geschäftsführer bei Hannover Concerts, jetzt bei der KEP-Lounge im Maritim Airport Hotel.

Dabei steht KEP für Kurier, Express und Paket – also für Logistik im klassischen Sinn, die die Organisatoren Pralle Logistik, Logiline und Citipost betreiben. Deren Geschäftsführer Andreas Pralle, Olaf Krause und Lars Rehmann laden mehrmals im Jahr besondere Gesprächspartner ein, die einen ganz anderen Blick auf Logistik bieten. Chatton nahm die gut 50 Zuhörer über den Dächern des Flughafens mit hinter die Kulissen der vier Konzertbühnen, die Hannover Concerts bespielt – mit gut 700 Auftritten im Jahr, vom Solisten zu großen Ensembles, von eher unbekannten Musikern bis Stars wie Phil Collins und Herbert Grönemeyer.

Equipment von Helene Fischer braucht mehrere Lkw

Angesichts der großen Zahl an Gastspielen müssten die Tourtechniker eben punktgenau arbeiten, sagte Chatton. „Wenn eine Band an einem Freitagabend ein Konzert gibt, dann endet das meist kurz vor Mitternacht“, erzählte er und fügte hinzu, anschließend beginne sofort der Abbau der Technik und des Bühnenequipments bis zum frühen Morgen. Viel Zeit bleibe ihnen nicht: „Morgens um 4 rollt dann der nächste Künstler an, dessen Team innerhalb weniger Stunden alles aufbaut“, sagte Chatton, der bis Sommer 2018 als Geschäftsführer bei den Recken arbeitete. „Wir haben auch schon erlebt, dass sich bei einem Künstler etwas verzögerte, und dann scheuen sich die Techniker auch nicht, etwas schnell zu zersägen, das sie hinterher wieder zusammenschweißen“, beschrieb er den Zeitdruck. Denn manche Sänger benötigten nicht einen, sondern mehrere Lastwagen. So ist bekannt, dass Helene Fischer beispielsweise mit 33 Lastwagen bei vergangenen Konzerten unterwegs war – um die gesamte Ausstattung unterzubringen.

Von Antje Bismark

Einige Impressionen der Versanstaltung